Ex Machina: Leonardo da Vincis Maschinen zwischen Wissenschaft und Kunst

Museum der Universität Tübingen MUT widmet Jahresthema 2019
mit großer Ausstellung dem 500. Todestag des Universalgenies

Tübingen, den 05.04.2019
Am 2. Mai jährt sich der Todestag Leonardo da Vincis zum 500. Mal. Das
Museum der Universität Tübingen widmet ihm eine umfangreiche Ausstellung:
Im Zentrum dieser einzigen größeren Präsentation in Deutschland
zum Jahrestag stehen knapp 50 große Nachbauten der Maschinenentwürfe nach den Zeichnungen Leonardos. Die Schau zeigt die von italienischen
Handwerkern rekonstruierten Objekte in Werkstatträumen, ergänzt
mit modernem Equipment. Kontrastiert wird dies durch rund 300
Abgüsse antiker Skulpturen im Rittersaal, die ihrerseits Vorbilder der italienischen Renaissancekunst waren. Inspirationsquelle hierfür waren auch die Kunstinstallationen des 2006 verstorbenen US-amerikanischen Künstlers Jason Rhoades, der als „moderner Leonardo“ bezeichnet wurde.
Kuratiert wurde die Ausstellung von Professor Ernst Seidl und Dr. Frank
Dürr in Kooperation mit dem Szenografen Stephan Potengowski.

Werkstattcharakter, Erfindungslabor und Erfahrungsraum als Präsentationsorte enzyklopädisch motivierter Forschung verweisen auf den „Mythos Leonardo“ als wissensdurstiges Universalgenie und als Idealtyp des Renaissance-Menschen.

Sein Lebenswerk schließt Wissenschaft, Kunst und innovative Technik ein und machte ihn zu einer Ikone der Interdisziplinarität und Universalität. Diese Korrelation unterschiedlicher Bildungs- und Wissenschaftssysteme zeigt sich ebenso in den 70 Forschungs-, Lehr- und Schausammlungen der Eberhard Karls Universität. Sie wurde 1477 gegründet, in dem Jahr, als der 25-jährige Leonardo die Gunst Lorenzo il Magnificos, des Stadtherrn von Florenz, errang.

„Unsere Absicht war weder, die Mystifizierung oder gar Vergöttlichung
des Universalgenies weiter zu treiben, noch Leonardo nachzuweisen,
welche Entwürfe fehlerhaft sind oder wo er gescheitert ist, wie es derzeit
Mode ist. Ziel war, sein universales Schaffen näher an die historische Realität des wissenschaftlichen Denkprozesses zu holen“, sagt der Direktor des MUT, Professor Ernst Seidl. Die Ausstellung eröffnet zum Todestag Leonardos am 2. Mai, 19 Uhr, auf Schloss Hohentübingen. Als Gäste werden unter anderem der Rektor der Universität Tübingen, Professor Bernd
Engler, und der Generalkonsul der italienischen Republik, Dott. Massimo Darchini, erwartet. Den Abendvortrag über Leonardos umstrittenste Gemälde, den „Salvator mundi“, hält Professor Frank Zöllner vom Institut für Kunstgeschichte der Universität Leipzig, einer der renommiertesten Leonardo-Forscher.

Die Ausstellung ist bis zum 1. Dezember 2019 zu sehen und wird von einer 300 Seiten starken Publikation begleitet. Zum Begleitprogramm gehören „Leos Erfinderwerkstatt da Winzig“ für Familien, Kinder und Schulklassen, ein Quiz-Booklet ‒ beides von Studierenden der Universität im Rahmen
eines Praxisseminars des Masterprofils „Museum & Sammlungen“ erarbeitet ‒ sowie Workshops, ein Leonardo-Familientag, Vorträge, Musikinszenierungen, Zeichenkurse und Sonderführungen.

Bildnachweis: © ARANEUS / MUT / V. Marquardt

Wo
Ausstellung im Museum Alte Kulturen, Schloss Hohentübingen, Burgsteige 11, 72070 Tübingen

Wann:

  • 3. Mai bis 1. Dezember 2019, Mittwoch bis Sonntag 10 bis 17 Uhr, Donnerstag bis 19 Uhr
    Infos und Anmeldung
    Telefon +49 7071 29-77579 oder -77384
    museum@uni-tuebingen.de oder kasse@museum.uni-tuebingen.de.
    Programm unter www.unimuseum.de