BÜHNENBILD MIT BALLON: EINE RUNDE SACHE, DIE ES IN SICH HAT

AUFWÄNDIGES VERFAHREN, BIS FESSELBALLON ABHEBEN DARF

Bregenz, 3.6.19. Ein Brite hat Rebecca Peletti in den vergangenen drei Jahren viel Arbeit gemacht. So viel Zeit ist von der ersten Idee der Rigoletto-Bühnenbildner bis zu seiner Anlieferung und Montage Ende April vergangen. Die Rede ist vom Fesselballon des renommierten Herstellers Cameron Balloons aus Bristol. Er hat einen Durchmesser von 13 Metern, ist mit 1.300 Kubikmeter Helium gefüllt und wird beim Spiel auf dem See an der Bregenzer Seite der Bühne in die Höhe schweben. Gehalten wird dieses Luftfahrtgerät, so der juristisch korrekte Begriff, von Stahlseilen.

Gutachten und Kennzeichen
„Dass sich daraus so ein Riesenprojekt entwickelt, hätte man anfangs nicht gedacht“, erzählt Projektleiterin Rebecca Peletti. Viele Institutionen sind eingeschaltet, viele Aspekte zu beachten. Das fängt bei der technischen Abnahme der Konstruktion, mit der die Stahlseile an der Bühne verankert sind, an (inklusive des Gutachtens eines Sachverständigen) und geht bis zu einem amtlichen „Luftfahrzeugkennzeichen der zivilen Luftfahrt“. Das ist vereinfacht ausgedrückt das Nummernschild eines Flugzeugs, Hubschraubers oder eben auch eines Ballons.

Schritt für Schritt kommen verschiedene Behörden ins Spiel. „Das Register der Luftfahrzeugkennzeichen führt der Österreichische Aero-Club, die Europäische Agentur für Flugsicherheit EASA ist für die technische Eignung und Zertifizierung der Flugkörper zuständig. Die Genehmigung der Luft- und Betriebstüchtigkeit erfolgt durch Austro Control“, erklärt Markus Pohanka, früher ORF-Moderator und heute Unternehmenssprecher von Austro Control.

Klare Signale
Auch das österreichische Verkehrsministerium muss seinen Segen geben. So kommt es, dass am Ballon ein rotes Blinklicht, im Verwaltungssprech „Hindernisbeleuchtung“, angebracht ist. „Durch dieses Blinklicht sollen andere Flugkörper wie Helikopter gewarnt werden, nicht zuletzt, da ein Spital und eine Kaserne in der Nähe der Seebühne sind“, informiert Rebecca Peletti.

(tb)